Wilder Netzbachpfad – ein Stückchen Urwald vor den Toren Saarbrückens

Heute war ein unangenehm heißer und schwüler Tag. Daher entschlossen wir uns eine relativ kurze Tour zu machen, bei der wir außerdem direktes Sonnenlicht meiden wollten.

Tatsächlich war das ein guter Plan für diesen Tag. Man geht praktisch den ganzen Weg durch den Wald und hier steht die Natur im Mittelpunkt. Da der Weg relativ flach ist, ist er auch für die ganze Familie gut zu laufen. Das war auch an diesem Tag sehr gut, denn in der Nacht hatte es viel geregnet und der Weg war ordentlich aufgeweicht. Große Steigungen wären da doch sehr rutschig geworden.
Sehr positiv ist, dass der Weg praktisch ausschließlich über Waldpfade und weiche Waldwege verläuft. Außerdem kommt der Weg ohne viele Extras aus. Viele Wege sind aus meiner Sicht mit Schautafeln, Schnitzereien, etc. überfrachtet. Umgekehrt könnte man natürlich sagen, dass es auf dem Weg nur wenige Sitzbänke gibt, was aber bei einer Länge von unter 10 km auch eigentlich besser ist.

Das Saarland bemüht sich, dem Wald einen gewissen Urwaldcharakter zu verleihen. Es ist daher kein Unglück, sondern mit voller Absicht geplant, dass man an vielen Stellen umgestürzte Bäume übersteigen muss. Für Kinder ist das ein großer Spaß und verhindert Monotonie. Teilweise war es an diesen Stellen etwas schwieriger, da der Boden und das Holz sehr nass waren. Es gibt auch einige Waldtümpel mit Kaulquappen und anderen Entdeckungen, die für Kinder faszinierend sind. Am schönsten ist der Bereich, wo es entlang des Netzbaches geht. Mir persönlich gefällt dieser Weg deutlich besser als der Karl May Themenweg, der ebenfalls ausschließlich durch Waldgebiete verläuft.

Bei der Streckenauswahl hatten wir allerdings einen Fehler gemacht. Wir hatten uns die unten integrierte Tour gewählt, hätten aber besser die von der Tourismuszentrale Saarland definierte Route gewählt.

Die von uns gewählte Strecke verläuft ab Kilometer 7,5 nicht mehr auf einem Weg. So folgten wir einigen Trittspuren im Gras und waren anschließend doch mit einigen Zecken bestückt.

Leider ist im Saarland auch auf Premiumwegen nicht nur der Netzbach „wild“ sondern auch die Müllablage. An einigen Stellen liegt leider Müll rum und das trübt doch das Naturerlebnis.

Was jedoch ein echtes Highlight ist, ist ein Abstecher zum Forsthaus Neuhaus. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Waldprojekte, wie ein Waldklassenzimmer, ein Informationszentrum, etc. Das Forsthaus selbst ist eine gutsähnliche Anlage mit einem tollen Biergarten. Hier sitzt man sehr schön unter einer riesigen Platane und kann sich eine kleine Erfrischung gönnen.