Durch den Naturpark Barnim
Fabio kam an dem Morgen nicht wirklich gut raus aus dem Bett. Das war nach dem langen TV-Abend aber auch nicht sehr verwunderlich. Wir hatten kein Frühstück im Hotel gebucht und da Ostermontag war, konnten wir uns auch nicht gut mit Proviant eindecken. Es gab aber eine Tankstelle in der Nähe und dort nahmen wir ein kleines Frühstück und kauften etwas Wasser ein. Wieder hatten wir herrliches Wetter und es war erneut sehr erstaunlich, wie ländlich Berlin plötzlich wurde. Schon kurz hinter der nächsten Ecke waren wir im Naturpark Barnim und konnten durch eine herrliche Naturlandschaft wandern. Dabei ist uns kaum ein Mensch begegnet. Fabio war sehr gut gelaunt. Wir sprachen über einige Schulgeheimnisse und alles was auf der Wanderung gesagt wird, bleibt auch auf der Wanderung.
Die Landschaft ist hier geprägt von extensiver Weidewirtschaft und so ging es über Wiesen und lichte Wälder auf denen auch Rinder und Pferde lebten.
Viele Vögel waren zu hören und dann konnten wir noch eine unterkühlte Eidechse retten. Sie trieb leblos in einem in Beton gefassten Abschnitt eines kleinen Baches unter der A10. Wir konnten sie aus dem Wasser fischen und nach einiger Zeit erwachten auch ihre Lebensgeister wieder.
Es ging weiter entlang einer ganzen Kette von kleinen Seen. Überall sprangen Frösche herum und die Landschaft war ideal zum Wandern. Irgendwann kamen wir auch die Idee auch Hobrechtsfelde zu besuchen. In einem alten historischen Kornspeicher gab es eine Ausstellung zum Naturpark Barnim. Das war durchaus interessant, denn die ganze Landschaft wurde geprägt von Rieselfeldern. Der leicht erhöhte Barnim war mit seinen Sandböden ein idealer Filter für die steigende Abwassermenge von Berlin. Umgekehrt machten die Nährstoffe und das organische Material den Boden erst fruchtbar für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die Ausstellung war sehr interessant, aber Fabio hatte insgeheim mit einem kleinen Imbiss gerechnet.
Den gab es auch tatsächlich einige hundert Meter weiter, war aber wegen Personalmangel geschlossen.
So ging es über einen etwas anderen Weg weiter. Immer wieder gab es auch Kunstwerke in dieser Landschaft, die die Wanderung noch mehr auflockerten.
Schließlich kamen wir in ein Gebiet mit lockerer Bebauung. Sogar Fabio ist der gepflegte Zustand der Häuser aufgefallen. Und dann ist ihm auch noch ein Restaurant aufgefallen. Eigentlich wollte ich dort nur einen Kaffee trinken, aber dann hatte Fabio doch einen Burger und ich einen Salat. Preis und Qualität waren mehr als in Ordnung und so ging es gut gelaunt weiter.
Schließlich erreichten wir Bernau mit seiner Stadtmauer und den historischen Gebäuden. Untergebracht waren wir ebenfalls in einem historischen Gebäude - der Pension & Restaurant "Hofgeflüster".
Wir hatten ein sehr schönes Zimmer und so wollte Fabio auch nicht mit zu einem kleinen Spaziergang durch die Stadt. Tatsächlich ist Bernau ein sehr schöner Ort und erinnert leicht an Jüterbog. Im Restaurant gab es dann für uns eine sehr leckere Lammhaxe und an Abend schaute Fabio noch Deadpool an. Ich bin gleich eingeschlafen, aber Fabio hat durchgehalten.