Der kühle Start der 7. Tour

Unsere Tour begann schon am 31. März mit der Fahrt nach Leipzig. Frühzeitig hatten wir uns Tickets bei der Bahn besorgt und gleich Sitzplätze im ICE reserviert. Wir mussten früh raus, denn schon um 6:43 Uhr startete unser Zug in Saarbrücken. Erst mussten wir aber Eis kratzen, denn es war wieder richtig kalt. Miao und Alia sind mit uns zum Bahnhof gefahren und wir hatten noch ein paar Minuten Zeit für ein kleines Frühstück.
Fabio war zu müde für eine angeregte Unterhaltung. Nur die Getränke im Zugbistro sorgten für Abwechslung. Draußen war es bedeckt und wir waren verblüfft, als wir auf dem Weg immer mehr Schnee sahen.
Pünktlich um 12:23 Uhr sind wir in Leipzig angekommen, wo unsere Freunde Heiner und Monika schon auf uns gewartet hatten.
Nach dem Einchecken im Hotel gingen wir nun gemeinsam ins Restaurant und Fabio bekam den vertraglich garantierten Burger 😉
Wir bummelten durch die Stadt und nahmen auch an einer Stadtführung im Bus teil. Auch das City-Hochhaus Leipzig und den Ostermarkt besuchten wir. Es war trocken aber wirklich unangenehm kalt.

Für den Abend gab es dann ein besonderes Highlight - wir besuchten eine Kabarett-Vorstellung vom Leipziger Funzel.

Am nächsten Morgen ging es dann los. Nach dem Frühstück ging es zunächst durch Leipzig. Heiner und Monika begleiteten uns bis zum Beginn des Leipziger Auwaldes. Von dort ging es für uns entlang des Ökumenischen Pilgerweges weiter. Wir gingen auch auf den "Wackelturm", der tatsächlich ordentlich schaukelt.
Fabio war ganz gut drauf und wollte mir ein paar seiner Liedtexte beibringen. So kamen wir gut voran. Bei Kilometer 10 habe ich dann einen kleinen Fehler gemacht. Statt auf der östlichen Seite der Louise-Otto-Peters Allee zu gehen, entschied ich mich spontan für die westliche Seite, da mir die attraktiver erschien. Bei Kilometer 12,5 wollten wir dann auf die andere Seite gehen, was ein robuster Wildzaun aber verhindern konnte. Also ging es für uns weiter die Straße die Autobahn überquerte und wir in das Gewerbegebiet Tannewald abbiegen konnten.

Nun kommt ein Kapitel, das in einem Wanderblog wahrscheinlich nicht so oft behandelt wird ... Ich bekam Magenkrämpfe und musste tatsächlich irgendwann hinter die Büsche (bei 0°C übrigens nicht sehr angenehm). Für Fabio war das aber doch zumindest etwas lustig. Unser Weg ging nun weiter durch den renaturierten Tagebau am Schladitzer See. Tatsächlich hört man viele Vögel dort und es gibt Fasane, Wildschweine etc. Fabio machte ein Ranking der unbeliebtesten Mitschülerinnen. Anscheinend sind fast alle Mädchen nervende Zicken ... und ich dachte mir, wie das wohl in ein paar Jahren bei ihm aussehen wird, wenn diese "Zicken" dann von ihm angehimmelt werden.
Unser Weg ging auch ein Stück durch den Ort Wolteritz, der seine Existenz nur der Wiedervereinigung zu verdanken hat. Das Dorf lag im geplanten Abbaugebiet und war für Anfang der 1990er Jahre für die Umsiedlung vorgesehen. Die Wiedervereinigung hat dieses Vorhaben gestoppt. Über 300 Orte wurden für Braunkohle in Deutschland schon abgebaggert.

Nördlich von Wolteritz gibt es ebenfalls einen gefluteten Tagebau mit dem Werbeliner See. Wir hätten auch entlang der Uferlinie gehen können, doch wir entschieden uns für die schnurgreade Linie, die versetzt vom See verläuft.

Mit rund 28 km war die Strecke doch relativ anstrengend und die Temperaturen machten die Tour auch etwas unangenehmer. So war der Rest der Strecke für Fabio schon sehr anstrengend und wir waren froh, als wir unser Hotel in Delitzsch endlich erreichten. Die Anmeldung wurde dann zur Herausforderung, da meine Hände so kalt waren, dass ich den Stift nicht richtig halten konnte. Nun stand Wäschewaschen auf dem Programm und anschließend ging es in die Stadt zum Abendessen. Da wir kein Mittagessen hatten, waren wir auch hungrig und der Hunger war bei Fabio noch größer als die Unlust beim Laufen. Es war Ostersonntag und so war es schwer einen Platz im Restaurant zu bekommen. Am Ende landeten wir bei einem Döner-Grill und Fabio war absolut zufrieden.

Fabio durfte dann im Hotel noch einen Film sehen. Ich bin schon vor dem Ende eingeschlafen.