Auf Abwegen nach Steinau an der Straße

Bad Soden-Salmünster – Steinau an der Straße

Die letzte Etappe einer Wandertour ist natürlich immer etwas kürzer, weil ja noch die Rückreise folgt. Inzwischen können wir ja auch sagen, dass wir ein gutes Stück von unserem Haus entfernt sind. Die letzte Strecke war bis Steinau an der Straße geplant.

Am Morgen gab es eine kleine Überraschung. Fabio hatte eine Entzündung im Mund und die hat ihn so sehr geplagt, dass er nicht mit zum Essen gehen wollte. Ich hatte ja auf der Strecke Hanau-Linsengericht ein paar Erfahrungen machen können, wie es mit Fabio ohne Frühstück ist. Aber gut, es ging nicht anders. Unterwegs wollten wir noch in eine Apotheke, um etwas gegen die Blasen im Mund zu nehmen. Na, ja Fabio war eigentlich ganz gut drauf. Der von mir ausgesuchte Weg war auch nur 8,7 km lang und das ist für Fabio eigentlich ein Kinderspiel. In Bad Soden haben wir auch schnell eine Apotheke gefunden und konnten dort dann eine Tinktur gegen die Blasen kaufen. Fabio hat auch tapfer damit den Mund ausgespült. Das Mittel Salviathymol wirkt schon sehr schnell, allerdings wollte Fabio natürlich nicht direkt danach das Frühstück nachholen. Statt dessen wollte er unbedingt noch die Burgruine Stolzenberg besuchen. Das lohnt sich natürlich allein schon wegen der Aussicht. Unser Weg sollte dann eigentlich oberhalb von Bad Soden weiterführen in Richtung Marborn. Allerdings war mir auch klar, dass es dort dann bis Marborn keine Möglichkeit für eine kleine Mahlzeit gibt. Also wurde schnell umgeplant.

So entschieden wir uns in Serpentinen bergab zu gehen und dann dort ein Café oder Geschäft zu finden. Dieser Ortsteil von Bad Soden war aber ein reines Wohngebiet. Also gingen wir weiter in Richtung Ahl. Diese Gegend ist sehr schön und man kann in den Bächen viele Fische sehen und auch Störche gibt es in der Gegend häufig. Fabio war aber wieder an dem Punkt, wo er keinen Sinn für die schönen Dinge der Natur hatte. Ein etwas in die Jahre gekommenes Schild mit einem Wegweiser für Wanderer zu einem Café kostete uns einen schönen Umweg, denn das Café war schon seit Jahren geschlossen. Auch in Ahl war zunächst nichts zu finden und Fabio war richtig sauer. Bei einem Lokal standen noch ein paar Schirme, aber das Lokal hatte offensichtlich nicht geöffnet. Fabio wollte nun keinen Schritt weiter und blieb einfach sitzen. Ich ging dann mal ein Stück weiter und dachte mir, dass er dann schon noch kommen wird. Aber dieses Kräftemessen der Willensstärke hatte Fabio dann doch gewonnen. Ich ging also zu ihm zurück und dann warteten wir beide gemeinsam dort. Zu meinem Erstaunen ging dann doch tatsächlich die Tür auf. Auf meine Frage, ob das Lokal auch heute geöffnet sei, bekam ich dann sogar noch eine positive Antwort. Das Warten hatte sich dann doch gelohnt. Nach dem Essen ging es dann weiter. Es war wieder so heiß, dass Fabio nicht so richtig vom Fleck kam. Außerdem machte ich wieder einen Fehler, denn auf der östlichen Seite des Kinzigstausees wären wir überwiegend durch Wald gegangen. Da wir uns aber mit Miao am Bahnhof Steinau verabredet hatten, entschied ich mich für das westliche Ufer, wo es zu dem Zeitpunkt deutlich heißer war und es kaum Schatten gab. Das war insofern ein Fehler, weil Miao sich verspätete und wir uns ohnehin nicht am Bahnhof von Steinau getroffen hatten, sondern dann später in der Altstadt von Steinau. Da wäre der Weg über das Ostufer sogar deutlich kürzer gewesen. Aber das hatten wir vorher nicht wissen können. Als wir dann den Bahnhof von Steinau erreicht hatten, erlebte ich wieder etwas ganz erstaunliches bei Fabio. Jetzt hatte der Junge wieder Kraft. Scheinbar hat es gereicht, dass der das Tagesziel erreicht hat und dafür musste er sich quälen. Jetzt weiterzugehen war plötzlich kein Problem mehr. Da Miao aber mindestens noch zwei Stunden brauchte, beschlossen wir das Brüder Grimm Museum in Steinau zu besuchen. Das Museum ist ganz nett gemacht. Also Miao kam, besuchten wir auch noch gemeinsam das Museum Steinau das die Spuren der Via-Regia durch Steinau nachzeichnet. Bei einem Eis im historischen Zentrum von Steinau erzählten Fabio und ich von unserer Reise und unseren Erlebnissen. Steinau an der Straße ist ein sehr schönes Städtchen und ich freue mich, dass der Ort dann auch der Ausgangspunkt unserer nächsten Etappe wird.

-> und am 27. März 2016 ging es weiter