Tiefenort - Eisenach
Nach einem leckeren Frühstück machten wir uns langsam auf den Weg. Zunächst schauten wir uns das sehr schöne und sehenswerte Städtchen Vacha an. Vacha liegt an der Werra und die „Brücke der Einheit“ ist ein eindrucksvolles Mahnmal für die Deutsche Teilung und war bis zur Einheit gesperrt. In Vacha hat uns aber auch der Markt sehr gut gefallen und natürlich der Storchenturm in der Wiedemarkter Straße.
Uns war die Strecke von Vacha bis Eisenach etwas zu weit, daher fuhren wir mit dem Bus von Vacha nach Tiefenort/Hämbach. Wir mussten zwar etwas länger als gedacht auf den Bus warten, aber die Strecke war für uns so schon besser. Der Wanderweg war sehr angenehm und verlief anfangs relativ flach durch das Tal der Werra nach Tiefenort, wo wir uns mit Wasser eindeckten. Hinter Tiefenort ging es dann bergauf in den Wald. Fabio hatte einen ganz anderen Rhythmus und auch gute Laune. So kamen wir ganz gut voran. Weiter ging es nach Dönges, wo wir aber nur eine kleine Trinkpause machten. Nun ging es wieder Bergauf durch den Wald. Auch Fabio gefiel der Wald besonders gut und es war angenehm durch den etwas kühleren Wald zu gehen, auch wenn die Wege nach dem gestrigen Regen noch stark aufgeweicht waren.
Später wurde der Weg dann doch etwas schwieriger, da hier hohe Brenneseln und andere Pflanzen standen. Es hatte ja wochenlang geregnet und so waren viele Wege lange unpassierbar. In dieser Zeit hatten dann Pflanzen den Weg überwuchert.
Nachdem wir uns länger mühsam durch die hohen Brenneseln geschlagen haben, entschieden wir uns, die Route zu verlassen und auf die Hauptstraße zu wechseln.
Hier gab es zwar keinen Fußgängerweg, aber wegen einer Baustelle gab es auch keine Autos (bis Marksuhl zählten wir insgesamt nur 5 LKWs und die kamen alle aus Richtung Dönges.
Marksuhl ist eigentlich eine sehr schöne Gemeinde, aber hier wurde ein Bereich der Hauptstraße erneuert, so dass überall Baumaschinen standen.
Wir freuten uns schon auf eine Mittagspause und ein leckeres Essen. Vor der Reise habe ich mich schon etwas informiert und so wusste ich, dass es dort auch ein Gasthaus mit schöner Speisekarte gibt. Fabio freute sich besonders auf eine Thüringer Bratwurst. Leider wussten wir vorher nicht, dass der Gasthof gerade Betriebsferien macht. Also gingen wir weiter und fanden ein Bistro, das aber leider Montags geschlossen hatte. Ein weiteres Gasthaus öffnet erst ab 18:00 Uhr. Das war natürlich schade und Fabio war nicht sehr glücklich. Wir fragten, ob es denn noch eine weitere Chance für ein Mittagessen in Marksuhl gäbe. Eine Frau empfahl uns einen Metzger mit warmer Theke. Auf dem Weg zum Metzger gingen wir noch an einem Imbiss vorbei, der auch geschlossen hatte. Beim Metzger standen wir dann auch vor verschlossenen Türen. Zumindest gab es aber einen Bäcker, wo wir ein Teilchen und einen Kaffee kaufen konnten. Wir setzten uns dann vor die Tür des Metzgers, zogen die nassen Schuhe aus und machten eine Pause und spielten Quartett.
Natürlich war das kleine Teilchen kein echter Ersatz für ein Mittagessen und Fabio ließ mich das auch spüren. Nachdem wir nun lange durch Marksuhl geirrt waren, beschlossen wir, die verlorene Zeit mit dem Bus wieder einzuholen und bis Förtha zu fahren. Zwar mussten wir wieder länger auf den Bus warten, aber zeitlich sollte das doch passen. In Förtha konnte man von weitem etwas erkennen, das wie ein Bratwurststand aussah. Also gingen wir auch diesen Umweg und landeten vor einem verschlossenen Imbiss. Noch ein Stück weiter gab es aber einen kleinen Dorfladen mit Fleischtheke und eine Mitarbeiterin erlöste Fabio indem sie ihm ein Brötchen mit Frikadelle anbot.
Damit war Fabio dann glücklich und es ging gutgelaunt weiter. Nun hatten wir einen Abschnitt im Wald mit unglaublich vielen kleinen Kröten. Wir schauten natürlich die ganze Zeit auf den Boden und hoffen, dass wir keines der Tierchen zertreten haben.
Es ging nun praktisch die ganze Zeit durch verschiedene Wälder und immer wieder gab es Punkte mit einer tollen Aussicht. Wir waren beide begeistert von der dieser Strecke. Allerdings zog sich der Weg und war auch anstrengend. So kamen wir die letzten 3 km nicht so schnell wie geplant voran. Wieder waren einige Wege zugewachsen. Erst in der unmittelbaren Nähe der Wartburg wurden die Wege dann wieder besser, aber Fabio war hier schon müde. Wir haben daher die Jugendherberge angerufen, dass wir es bis 18:00 Uhr nicht schaffen. Die Jugendherberge in Eisenach hat wirklich nicht viel Personal, aber die legen sich richtig ins Zeug. Die Mitarbeiterin, die die Rezeption und die Küche und auch alles andere macht, hat uns das Essen warm gehalten. Das war umso überraschender, da wir nicht mit einem warmen Essen gerechnet hatten.
Es gab eine Reispfanne mit Hühnchen und das war total OK. Da wir doch stark verschwitzt waren, machten wir uns nach dem Essen schnell noch frisch und schauten uns noch Eisenach an.
Eine sehr schöne Stadt mit vielen Jugendstilvillen und einer schönen Atmosphäre.