Kastel – Schöner geht es kaum
Ich bin immer wieder überrascht, dass es doch viele Menschen gibt, die diesen Weg nicht kennen. Dabei ist er in vielerlei Hinsicht beeindruckend. Aber alles der Reihe nach.
Mit der Lage von Kastel fängt es schon an. Nach allen Seiten fällt das Plateau von Kastel praktisch senkrecht ab, so dass es ganz natürlich und logisch war, dass Kastel schon in keltischer Zeit eine wichtige Fliehburg war und später ein römisches Oppidum.
Gerne besuche ich den Ehrenfriedhof von Kastel, von dort hat man einen tollen Blick über das Saartal und auf die berühmte Klause von Kastel.
Sie wurde vom Preußischen Stararchitekten Karl Friedrich Schinkel als Grabkapelle für den Blinden König Johann von Böhmen erbaut. Die eigentliche Klause besteht dabei aber aus den in den Fels gegrabenen Räume, die von Mönchen als Eremitage im 13. Jahrhundert in die Felsen gegraben wurden.
Aus meiner Sicht ist dieser Ort der spektakulärste und schönste Ort an der Saar (noch vor der Saarschleife!), da er viele Aspekte von Naturlandschaft, Geschichte und Kultur so eindrücklich vereint.
Auch heute noch werden immer wieder neue Dinge entdeckt und der ganze Bereich ist ein Grabungsschutzgebiet.
Nun aber zur Wanderung. Vom Parkplatz vor der Klause geht es abwärts unter die Felskante.
Hier durchwandert man eine Felslandschaft aus Bundsandstein mit bizarren Felsformationen wie dem „Nordtor der Römer“, dem „Felsentor“ der „Großmutter“ oder dem Pilsfels“ sowie 30-40 Meter hohen Steilwänden.
Es gibt viele Spalten und Höhlen in den Felsen am Wegesrand und immer wieder eine spektakuläre Aussicht. Etwas Abseits im Tal folgt dann als weitere bizarre und imposante Felsformation der Altfels. Doch Achtung! Oft wurde dieser Fels schon unterschätzt und regelmäßig verunglücken dort Kletterer.
Wer mit Kindern unterwegs ist, kann etwa beim Pilsfels den Weg abkürzen, indem man immer weiter unterhalb der Felskante wandert und somit das Kasteller Plateau umwandert.
Tipp: eine Flasche Saarwein im Gepäck, um dann über dem Saartal gemeinsam anstoßen zu können 🙂