Tipps, Tricks und wanderbare Lieblinks - unsere Wandertipps
Nach vielen gemeinsamen Kilometern haben wir einige Erfahrungen zum Thema Wandern gemacht, die wir gerne hier teilen. Um es hier aber ganz klar zu sagen, wir sprechen keinen Produktempfehlungen aus und sind nicht käuflich. Wir sind keine Wanderprofis. D. h. wir wandern noch ganz normal und nennen das nicht Trekking und auch nicht Hiking. Alles was wir machen, machen wir aus Spaß und Freude und ohne sportlichen Ehrgeiz. Gerne teilen wir aber unsere Wandertipps.
Unsere Wandertipps
Nicht zu viel Gepäck
diesen Fehler macht man leider nur allzu leicht – die Wetterprognose für eine Woche beinhaltet die ganze Bandbreite an Möglichkeiten; viele Dinge sind nützlich und „könnten“ hilfreich sein...
Am Ende hat man einen Rucksack, den man kaum anheben kann. Und genau diesen Rucksack hat man dann viele Stunden auf dem Rücken und geht viele Kilometer am Tag bergauf und bergab.
Das ist schnell nicht mehr lustig.
Daher gilt beim Wandern ein Grundsatz ganz besonders:
„Weniger ist mehr!“
Tatsächlich sollte man nur das einpacken, was man auch wirklich, wirklich ganz unbedingt braucht. Wenn man eine Ersatzhose benötigt, dann eine, die besonders leicht ist. Eigentlich braucht man aber keine Ersatzhose, denn über Nacht können nasse Socken und eine nasse Hose auch einigermaßen gut trocknen.
Eine Wanderung quer durch Deutschland ist nun schließlich keine Survivaltrainings-Tour und wenn mal etwas fehlt, dann kann man es zur Not auch noch besorgen.
Auch beim Proviant sollte man nicht übertreiben. Ein wenig Wasser ist OK, aber wir laufen nicht durch die Sahara und die nächste Chance für eine Erfrischung kommt bestimmt.
Pausen richtig machen
wenn Erwachsene (besonders Mütter) mit Kindern wandern, dann erlebe ich es oft, daß einfach kein „Flow“ ins Wandern kommt. Da werden die Kinder mitten auf der Strecke gefragt, ob sie Durst haben und natürlich muß dann auch direkt etwas getrunken werden. Wenn umgekehrt die Kinder sagen, dass sie Hunger haben, wird unmittelbar gestoppt.
Das ist nicht gut. Man sollte sich ein Ziel setzen und z. B. sagen, „bei Kilometer x machen wir eine Pause.“
Und dann wird die Pause auch richtig gemacht. D. h.
1. Rucksäcke abstellen
2. Hinsetzen
3. Schuhe und Socken ausziehen
4. Socken nach Möglichkeit in die Sonne legen, damit sie trocknen können
5. Trinken und bei Bedarf auch Essen
6. Füße kurz massieren
7. ein paar Dehn- und Streckübungen machen
8. alles wieder ordentlich einpacken und anziehen
9. Ziel für den nächsten Wanderabschnitt ausgeben
10. wieder starten
Eine Pause sollte nie zu lange sein, da dann der Körper in den Ruhemodus abgleitet und jeder weiß, wie mühsam es ist da wieder rauszukommen.
Blos nicht mit neuen Wanderschuhen
Es gibt sehr, sehr gute Wanderschuhe und schon im Schuhgeschäft merkt man, dass die Schuhe toll sind. Aber eine mehrtägige Wanderung kann man nur mit gut eingelaufenen Schuhen machen. Daher rate ich, mit den Schuhen vorab einige Touren über mindestens 10 km zu machen, bei denen es auch mal einen Anstieg gibt. Auf einer mehrtägigen Tour hat man keine Option zum Schuhwechsel und eine blutige Ferse ist eine der übelsten Sachen beim Wandern.
Blasenpflaster
Eigentlich möchte ich ja hier keine Werbung für Produkte machen. Die Erfahrungen mit dem Compeet Blasenpflaster für die Ferse waren aber überaus positiv. Blasen kann man immer wieder bekommen. Wenn aber die Ferse aufgescheuert ist, dann wird das Wandern zur Qual. Es ist daher durchaus eine gute Idee, direkt am Anfang schon ein Blasenpflaster auf die Ferse zu kleben. Das Pflaster hält ca. 3 Tage (sieht am Ende nicht mehr so lecker aus, hält aber weitgehend).
Diesen Artikel haben wir immer mit dabei. Auf andere Arzneimittel und Helferlein können wir gut verzichten.
Ganz bestimmt gibt es auch von anderen Herstellern ein vergleichbares Produkt!
Zehennägel vorher schneiden
Der Tipp ist etwas banal, aber absolut ernst gemeint. Wenn man zwei bis drei Tage vor der Wanderung die Zehennägel ordentlich schneidet, gibt es bei der Wanderung mit gerissenen oder entzündeten Nägeln auch keine Probleme.
Kleider gut lüften
Wenn man eine Tagesetappe geschafft hat, landen die Kleider schnell in einer Ecke und die Schuhe werden unter das Bett gefeuert. Wichtig ist, daß besonders die Schuhe gut trocknen können. Das geht besser, wenn sie weit geöffnet werden und Dinge wie Einlagen und Einlegesohlen entfernt werden. Kleider sollten gut gelüftet werden. Wenn einzelne Stücke zu verdreckt sind, dann sollten sie schnell im Waschbecken ausgewaschen werden, damit noch ausreichend Zeit zum trocknen ist.
Wenn es draußen trocken und warm ist, können leicht feuchte Kleidungsstücke auch außen am Rucksack befestigt werden und trocknen dann schnell auf.
Zip-Off-TrekkingHose
Der Name klingt schon schräg, ist aber wohl sehr geläufig. Gemeint sind Hosen mit abnehmbaren Beinen. Diese Hosen sind überaus praktisch. So lässt sich viel Gepäck sparen, denn die lange und kurze Hose hat man so immer dabei. Ein anderer Vorteil ist die Möglichkeit, die Beine auch unterwegs schnell an- bzw. auszuziehen. Wenn man mal durch einen zugewachsenen Weg mit Brennnesseln gehen muss, dann ziehen wir uns schnell die Beine an und es geht weiter.
Nicht nur Harmonie
Wenn man viel Zeit miteinander verbringt und sich dabei auch noch anstrengen soll, dann ist das nicht immer nur harmonisch. Ab und zu darf man auch streiten. Und ja, letztlich ist es der Vater, der schuld ist am steilen Anstieg, der brennenden Sonne, dem Regen, oder einem Mückenstich – denn der hat ja schließlich auch die Wanderung geplant!
Ab und zu darf man auch mal schweigend nebeneinander laufen. Das ist schon OK und sollte einen nicht nervös und ratlos machen.
Improvisieren
Unser Grundsatz ist es, die gesamte Strecke von Illingen nach Stettin zu Fuß zu gehen. Das haben wir nicht immer so gemacht und das ist auch gut so. Unsere "gepfuschten" Strecken, haben wir auch hier dokumentiert. Gefahren, wie bei einem starken Gewitter sind einfach zu vermeiden. Oder man ist an einem Ort, der einen nicht einfach so gehen lässt.
Improvisieren heißt aber nicht "Beliebigkeit". Ein wenig Regen kann uns nicht stoppen ...
Kein Müll
"Gut geht, wer ohne Spuren geht."
Das sagte Laozi als chinesischer Philosoph bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. Ob er schon ahnen konnte, mit welchem Müll sich die Menschheit umgibt und die Landschaft mit Plasitk, Flaschen und Dosen verschandelt?
Selbstverständlich soll ein Ort, den wir besuchen nach uns nicht schlechter, sondern eher besser aussehen. Eine Tüte für Müll haben wir immer dabei und so können wir den ein oder anderen achtlos weggeworfenen Becher einsammeln. Beim Wandern Müll zu sammeln, haben wir uns bei unseren Touren im Saarland schon längst angewöhnt. Eine Wanderstrecke zwischen Hüttigweiler und Urexweiler haben wir so inzwischen fast sauber bekommen (3 Monate mussten wir die Strecke regelmäßig gehen und hatten an einem Tag auch schon mal 5 Säcke gesammelt).
Leider können wir das auf unserer Tour quer durch Deutschland nicht so konsequent betreiben, denn schon nach 500 Metern kann man meist einen ganzen Sack füllen. So viel können wir nicht nebenher schleppen ...
Wilden Müll melden
Leider laufen wir auch immer wieder an wilden Müllkippen vorbei. Aufräumen geht in dieser Situation leider nicht immer. Was aber geht, ist das Melden der wilden Müllabladung. Hier hilft die kostenlose App MÜLLweg!
Einfach über die App ein Foto machen und die App identifiziert dann mit den Geodaten die zuständige Gemeinde oder Bahndirektion. Der Müll kann dann vom entsprechenden Bauhof abgefahren werden.
Fleecejacke und das Problem mit Mikroplastik
Bei meinen Wanderungen trage ich eigentlich ganz gerne eine Fleecejacke, da sie warum und leicht ist. Allerdings gibt es auch das Problem mit dem Mikroplastik beim Waschen der Kleider. Für die Waschmaschine gibt es spezielle Säcke, die die Partikel auffangen. Hier gibt es den "BUPPYFRIEND Washing Bag", den es bei Jack Wolfskin gibt. Nur ungern mache ich Werbung für ein Produkt, zumal ich diesen Beutel für recht überteuert halte. Eine bessere Alternative habe ich aber (noch) nicht gefunden.
Die Wanderstrecke haben wir immer vorher definiert. Als Navigationstool habe ich mich für Outdooractive.com entschieden. Damit klappt die Planung der Strecke sehr gut und mit der Premium-App kann man diese auch offline speichern. Ob es noch bessere Anwendungen gibt, kann ich nicht sagen. Einen guten „Weggefährten“, kann man aber immer gut gebrauchen.
Inzwischen habe ich es mir auch angewöhnt, andere Touren zu bewerten, die wir ansonsten gehen.
Hier das Profil.
Es gibt natürlich auch noch weitere Anbieter. Vielleicht werde ich in Zukunft auch mal Komoot ausprobieren. Welche App optimal ist, weiß ich also nicht. Das muss jeder selbst wissen ...
Powerbank
Ohne Handy läuft heutzutage ja wirklich nicht mehr viel. Zumindest wird es bei der Navigation benötigt. Da ist es gut, wenn man ein Powerbank für alle Fälle hat. Natürlich reicht ein Powerbank auch für zwei Personen aus.
Geheimnisse haben
„What happens in Vegas stays in Vegas“ - so sollte es auch auf einer gemeinsamen Wanderung sein. Hier sollte die Vater-Sohn-Beziehung etwas gelockert sein. Was wir uns gegenseitig erzählen, bleibt auch auf der Wanderung.
Jugendherbergen
Als Unterkunft sind Jugendherbergen meist vom Preis-Leistungsverhältnis am besten. Mit Abendessen, Übernachtung und Frühstück liegt man rund 1/3 unter einem vergleichbaren Angebot. Wenn wir in einer interessanten Stadt sind, lassen wir das Abendessen aber gerne weg und erkunden lieber auch die Stadt.
Wir sind aber auch etwas verwöhnt und wählen familienfreundliche Jugendherbergen, wo wir dann meist auch ein Familienzimmer mit eigener Dusche und WC haben.
Die folgenden Jugendherbergen haben wir auf unserer Tour von Illingen bis Stettin bisher besucht:
Daneben haben wir noch weitere Jugendherbergen (z. B. bei den Papa-Tochter-Touren) besucht. So dass wir inzwischen "Experten" sind. Neben den oben genannten Jugendherbergen waren wir noch in Koblenz, Trier, Altleiningen, Bad Bergzabern, Ulm, Bollendorf, Leutesdorf, Düsseldorf, Bacharach, Diez, Wolfstein, Stralsund, Traben-Trabach, Speyer, Bad Neuenahr, Primasens, Würzburg, Nürnberg.
Oft gibt es noch interessante Zusatzleistungen von Jugendherbergen. So erhalten Familien als Geschenk beim Aufenthalt in allen Jugendherbergen in der Pfalz die PfalzCard und in allen Jugendherbergen im Saarland die SaarlandCard zum kostenlosen Besuch von vielen Attraktionen und Freizeiteinrichtungen sowie zur kostenlosen Benutzung des Nahverkehrs.
Ausgleichende Gerechtigkeit
Fabios kleine Schwester Alia ist sehr stolz, dass Fabio schon so weit gewandert ist und sie freut sich aufrichtig mit ihm. Es ist mir sehr wichtig auch eine exklusive Unternehmung mit Alia zu machen.
Alia darf sich eine Jugendherberge in Rheinland-Pfalz aussuchen und dazu bauen wir ein Wochenende mit Wanderung und weitere Aktivitäten, wie Schwimmbad, Museum, etc..
Bisher waren wir in:
- Jugendherberge Bollendorf
- Jugendherberge Altleinigen
- Jugendherberge Bad Bergzabern
- Jugendherberge Leutesdorf
- Jugendherberge Bacharach
- Grafenschloss Jugendherberge Diez
- Jugendherberge Wolfstein
Feuerschuh und Windsandale
Ich kann nicht sagen, wie groß der Einfluß von dem Kinderbuch von Ursula Wölfel auf die Entscheidung zu unserer Wanderung ist, aber als Kind hatte ich „Feuerschuh und Windsandale“ x-mal gelesen. Es ist die Geschichte von einem etwas dicken Jungen, der in relativ bescheidenen Verhältnissen lebt und mit sich und der Welt nicht zufrieden ist. Zu seinem Geburtstag bekommt er ein paar neue Schuhe, die sein Vater für ihn schustert und einen Rucksack, den seine Mutter genäht hat. Dazu kommt noch das Angebot in den Ferien gemeinsam mit seinem Vater als Wanderschuster durch das Land zu ziehen.
Tim lernt auf der Wanderschaft, dass er schon alles zum Glücklichsein hat.
Lokale Angebote nutzen
Oft gibt es attraktive Angebote für den Ort, den man besucht. Ein gutes Beispiel sind die Jugendherbergen. Wer einen Familienurlaub in einer saarländischen Jugendherberge bucht, kann kostenlos die SaarlandCard erwerben. Damit ist der Besuch von zahlreichen Attraktionen kostenlos und auch der öffentliche Nahverkehr kann kostenlos genutzt werden.
Ähnliche Angeobte gibt es beispielsweise auch für die Jugendherbergen der Pfalz. Viele Gemeinden bieten den Gästen aber auch interessante Leistungen an.
Wanderbare Lieblinks
andrackblog.de/
Manuel Andrack ist in Deutschland als kongenialer Sparringspartner von Harald Schmidt bekannt geworden. Heute macht er das, was ihm Spaß macht und was er wirklich gut kann - Schreiben, Genießen und Wandern. Das ist natürlich eine sehr schöne Vorstellung. Als Wahlsaarländer hat er auch einen besonderen Blick auf das Saarland (auch meine Wahlheimat). In dem Buch Saar Sammelsurium sammelt er allerlei mehr oder weniger bedeutungslose Fakten über das Saarland (z. B. Orte mit "Weiler" im Namen). Das Buch hat keine guten Kritiken bekommen, aber mir gefällt's.
In seinem Blog geht es überwiegend um das Thema Wandern. Oft ist es "Genusswandern" und der Bierbotschafter Andrack ist als Weinfreund ebenfalls sehr authentisch. Für Schuhe und Jacken muss Manuel Andrack auch nicht mehr so viel zahlen 😉
lebedraussen!
Mit lebedraussen! hat Bianca Gade einen schönen Wanderblog. Bianca Gade ist ein Profi, was Bilder und Multimedia betrifft und sehr gut vernetzt. Die vielen Beiträge zu Wanderungen im Saarland machen richtig Lust, gleich mal wieder eine Runde auf den saarländischen Premiumwegen zu wandern.
mk-wandern mit Simon Dornhoff
Simon Dornhoff aus Iserlohn hat mich Ende September angerufen, um sich über das Thema Müllwandern zu informieren. Simon ist ein leidenschaftlicher Wanderfreund und organisiert kostenlose Touren im Märkischen Kreis an. Das wird jetzt von ihm auch umgesetzt. Die Tour ist mit dem örtlichen Entsorger abgestimmt, so dass es verschiedenen Sammelpunkte gibt, wo die Gruppe den gesammelten Müll ablegen kann. Werden Gefahrgüter gefunden, so werden dem Entsorger die GPS-Daten zugeschickt. Eine tolle Idee, wie ich finde.
Wandersüchtig
Ich möchte gleich zugeben, dass das Konzept von Wandersüchtig stark auf Produktempfehlungen basiert. Es gibt aber auch viele Reiseberichte, die lesenswert sind. Außerdem ist die Online-Redaktion sehr aufgeschlossen. Auf Facebook hatten sie mal ein Bild mit einem Einwegbecher drin. Die Reaktionen blieben nicht aus, aber die Redaktion hat direkt reagiert und daraus eine Aktion gegen Müll gemacht.