Rund um den World Cleanup Day 2023 hat das Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach einen Nachhaltigkeitstag mit Cleanup-Aktionen und vielen Workshops veranstaltet. Einen der Workshops durfte ich als Vertreter von Cleanup.Saarland und dem World Cleanup Day leiten.
Titel des Vortrags war “Müll ist Waste!” und es ging speziell um den Aspekt der Ressourcenverschwendung, aber auch um den Aspekt der Fairness. Tatsächlich fällt es Schülern noch sehr schwer, zu erkennen, dass unser aktueller Lebensstil ganz unweigerlich zu einem Ende führen wird. Die Frage kam von den Schülern, ob es eine Zukunft ohne Müll geben würde und die Antwort darauf ist ganz klar: “Ja, zu 100% wird es eine Zukunft ohne Müll geben! … aber – wenn wir Dinge nicht grundlegend ändern – auch ohne Menschheit!”
Es war in diesem Workshop wichtig, die Dimensionen der Ressourcenverschwendung aufzuzeigen. Die Zahlen über die weggeworfenen ToGo-Becher, Plastikflaschen, Zigarettenkippen, etc. waren für die Schüler nicht fassbar. Über die dahinterliegende Ressourcenvernichtung haben sie sich zuvor keine großen Gedanken gemacht. Aber auch die Frage der Fairness haben sich die Schüler so noch nicht gestellt, aber in der Gruppe konnten Sie das Thema dann doch besser durchdringen. Die Frage, “Warum ein öffentlicher Mülleimer grundsätzlich asozial ist” konnten sie schrittweise beantworten. Zunächst war es dann der Ressourcenaspekt, der von den Schülern angesprochen wurde. Tatsächlich landet der Müll aus öffentlichen Mülleimern am Ende in der Müllverbrennung und wird nicht recycelt. Diese Ressourcenvernichtung wurde als asozial bewertet, was ja auch richtig ist. Dass dieser falsche Anreizmechanismus aber auch zu einer Vernichtung von Steuergeldern führt, brauchte noch etwas Zeit. Hier fehlt auch die Transparenz durch die Kommunen, die die Kosten für öffentliche Mülleimer nicht öffentlich machen. Es ist aber viel Geld, das an anderer Stelle fehlt. Die Schule selbst hat aber auch noch viel Potential. Der Müll aus den Mülleimern der Schule wurde ausgebreitet. Obwohl es nur der Müll eines einzigen Tages war, war die Menge schockierend. Hinzu kommt noch, dass viele Schüler die Mülltrennung vollkommen ignoriert haben. Diesen Müll durften die Schüler und Schülerinnen nun genauer analysieren. Speziell beim Plastikmüll ging es um die Frage, was es genau ist, ob und wie es sich noch recyceln lässt und wie man den Müll vermeiden könnte.
Erfreulich ist das Ergebnis, dass praktisch der gesamte Müll sehr einfach vermieden werden könnte und es immer eine nachhaltige Alternative gab. Die Daten diese Brand Audits fließen übrigens in den globalen Report von #breakfreefromplastic ein.
Theorie ist immer toll, aber „Begreifen“ hat eine haptische Komponente und so war auch fast die ganze Schule beim Müllsammeln unterwegs. Abgeschlossen wurde der Aktionstag mit einem Vortrag der Meeresbiologin Dr. Frauke Bagusche, die anschaulich zeigte, wie Plastik den Organismen im Ozean schadet.
Anschließend ging es noch zum Klimastreik von Fridays for Future.