Am 11. Juli durfte ich als Vertreter von Cleanup.Saarland einen Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Friedrich List Schule in Saarbrücken durchführen. Es war eine Aktion im Rahmen von World Cleanup macht Schule, die auch schon auf den World Cleanup Day am 16. September vorbereiten soll. Eingeladen wurden ich von Jana Heinz, die sich mit den Schülerinnen und Schülern auch im vergangenen Jahr schon am World Cleanup Day beteiligt hat und an der Schule ein Brand Audit für #breakfreefromplastic durchgeführt hatte.
Am Anfang ging es um eine sehr provokante Frage: “Warum ist ein öffentlicher Mülleimer in seinem Wesen zunächst asozial?”
Hier kam schnell der Punkt hoch, dass öffentliche Mülleimer keine Mülltrennung zulassen und somit die Ressourcen verschwendet werden. Ein anderer Punkt, der für die Entstehung und unseren Umgang mit Müll aber ganz wesentlich ist, wurde aber nicht direkt erkannt. Ein öffentlicher Mülleimer erlaubt es einen persönlichen Vorteil (er ist kostenlos und bequem) auf Kosten der Gesellschaft zu genießen. Tatsächlich zahlen die Bürger der entsprechenden Kommune für die Leerung der öffentlichen Mülleimer. Das Problem geht noch weiter, denn der öffentliche Mülleimer macht Ressourcenverschwendung nicht nur für den Konsumenten bequem, sondern auch für den Gastronomen, der eine Tasse auf eigene Rechnung spülen muss, aber einen Einwegbecher über die Gesellschaft entsorgen lassen kann.
Die Schülerinnen und Schüler hatten vor dem Workshop fleißig Müll gesammelt und nun ging es darum, sich diesen genauer anzuschauen. Wie ist er entstanden? War hat davon profitiert? Wie wäre er recyclebar, wenn er nicht in der Landschaft gelandet wäre? Wie gut ist er wiederverwertbar, wenn er in einem Gelben Sack landen würde. Es war für die Teilnehmer interessant, dass ausgerechnet der leicht vermeidbare Müll kaum recycelbar ist.
Besonders interessant für die Teilnehmer war aber das Thema Lebensmittel. Die Aussage, dass abgepackte und stark industriell verarbeitete Lebensmittel besonders günstig sind und sich nicht jeder Mensch umweltfreundlichere (und umweltfreundlicher verpackte) Lebensmittel leisten könne, wurde an konkreten Beispielen besprochen. Ein Blick auf die Zutatenliste zeigt z. B. bei einigen Getränken, dass nicht nur außen viel Müll ist. Es wurde den Teilnehmern aber sehr bewusst, dass Lebensmittelverschwendung auch eine Ressourcenverschwendung ist und somit Initiativen wie Foodsharing stark zum Ressourcenschutz beitragen.
Ein Umdenken geht immer nur in kleinen Schritten und bestimmt sind einige Punkte mit dabei, die einige Schüler und Schülerinnen jetzt angehen werden. Auf jeden Fall sind nun die Teilnehmer eingestimmt auf weitere Aktionen nach den Sommerferien, wie den World Cleanup Day am 16. September, oder das SaarCleanup am 9. September.